Eine regelmäßige Reifenpflege ist nicht nur eine Frage der Optik, sie trägt entscheidend zur Sicherheit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit der Reifen bei. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Reifenpflege, Reifenwartung und Reifenlagerung achten sollten, und beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema.
Reifen sind der direkte Kontakt des Fahrzeugs zur Straße - ihr Zustand beeinflusst Fahrsicherheit und Fahrverhalten maßgeblich. Eine sorgfältige Reifenpflege schützt das Gummi vor UV-Strahlung, Austrocknung und Rissbildung und kann so die Lebensdauer erhöhen.
Vor der Reifenpflege steht die richtige Reifenreinigung. Zur Reinigung eignen sich ein weicher Reifenpflege Schwamm sowie klares Wasser oder geeignete Reinigungsmittel. Auch einfache Hausmittel wie Spülmittel oder Essiglösung können bei leichten Verschmutzungen helfen. Ist der Reifen sauber, lohnt sich - besonders bei Autoreifen oder Motorradreifen - der Einsatz von speziellen Pflegemitteln. Reifenpflege-Gel, Reifenschaum oder Reifenpflege Spray kann dem Reifen zusätzlichen Glanz verleihen oder ihn matt versiegeln. Hausmittel zur Reifenpflege, wie Glycerin-Wasser-Mischungen oder Kernseife, bieten eine kostengünstige Alternative zu speziellen Reifenpflegeprodukten.
Wichtig: Die Lauffläche sollte niemals behandelt werden, um die Bodenhaftung nicht zu beeinträchtigen.
Ein exakter Reifendruck ist essenziell für Fahrsicherheit, Kraftstoffverbrauch und die Lebensdauer der Reifen. Zu niedriger Druck führt zu einem erhöhten Abrieb an den Reifenschultern, während ein zu hoher Druck die Aufstandsfläche verkleinert und den Bremsweg verlängern kann. Der Reifendruck sollte regelmäßig überprüft werden - idealerweise einmal im Monat und vor längeren Fahrten. Dabei empfiehlt sich der Einsatz eines zuverlässigen Messgeräts unter Beachtung der Herstellerangaben, die häufig in der Tankklappe oder im Handbuch zu finden sind. Auch bei gepflegten Reifen nützt die beste Optik nichts, wenn der Druck nicht stimmt. Für optimale Reifenwartung und Reifenpflege gehört der Luftdruck-Check daher zu Routine.
Neben der regelmäßigen Reifenpflege spielt auch die Ventilpflege eine Rolle für die Sicherheit und Dichtheit der Reifen. Die Ventile sorgen dafür, dass der Reifendruck konstant bleibt. Beschädigte oder poröse Ventile können schleichenden Luftverlust verursachen. Im Zuge der Reifenpflege empfiehlt sich eine Kontrolle des Ventils auf mögliche Risse oder Undichtigkeiten. Eine Schutzkappe hält Schmutz und Feuchtigkeit fern und sollte immer fest verschraubt sein. Wer Autoreifen pflegt, kann auch die Ventile mit einem feuchten Tuch oder einem Reifenpflege/Hausmittel reinigen und leicht einfetten, um sie geschmeidig zu halten. Gerade bei älteren Reifen oder nach einem Reifentausch lohnt sich die Prüfung oder der Austausch des Ventileinsatzes - für dauerhaft zuverlässigen Luftdruck.
Auch eine regelmäßige Kontrolle der Profiltiefe ist ein wichtiger Teil der richtigen Reifenpflege. Zwar liegt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm, doch aus Sicherheitsgründen empfehlen Experten mindestens 3 mm für Sommerreifen und sogar 4 mm bei Winterreifen. Mit einer einfachen Profiltiefenlehre lässt sich der Zustand der Reifen schnell und zuverlässig überprüfen - idealerweise im Zuge der Reifenpflege und Reifenwartung.
Kleine Einstiche in der Reifenlauffläche, etwa durch Nägel oder Schrauben, lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen fachgerecht reparieren. Voraussetzung ist, dass der Schaden sich ausschließlich im zentralen Profilbereich befindet und keine strukturellen Komponenten betroffen sind. Anders sieht es bei Beschädigungen an der Seitenwand oder bei großen Rissen aus. Hier ist eine Reparatur nicht zulässig und stellt ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko dar. Im Zweifel sollte immer ein Fachbetrieb entscheiden, ob eine Reifenreparatur möglich und zulässig ist.
Die korrekte Reifenlagerung ist entscheidend um Alterung, Verformung und Qualitätseinbußen zu vermeiden. Für die optimale Lagerung empfiehlt sich ein kühler, trockener und lichtgeschützter Ort mit guter Belüftung und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Einzelne Reifen sollten stehend verstaut werden, um die Struktur zu schonen. Kompletträder (Reifen mit Felge) dürfen liegend aufbewahrt werden, wobei ein gelegentliches Umdrehen sinnvoll ist. Auch eine Lagerung mit einem Felgenbaum bietet sich an. Dieser verbraucht kaum Platz, erlaubt eine gute Luftzirkulation und sorgt dafür, dass jedes Rad nur sein eigenes Gewicht trägt. Dadurch werden Druckstellen vermieden und die gleichmäßige Lastverteilung auf die Radnabe schützt die Felge optimal.
Wichtig: Vor dem Einlagern sollten die jeweiligen Radpositionen (z. B. „VL" für vorne links) markiert werden, um beim nächsten Radwechsel eine gleichmäßige Abnutzung durch Rotieren zu ermöglichen.
Mit dem nötigen Know-how, geeignetem Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick ist das eigenständige Montieren und Demontieren von Kompletträdern möglich. Wichtig ist, dass die Radschrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen und der Reifendruck nach dem Wechsel überprüft wird. Nach 50 bis 100 gefahrenen Kilometern muss der Sitz der Radmuttern überprüft und bei Bedarf nachgezogen werden, egal ob die Montage selbst oder in einer Werkstatt durchgeführt wurde. Das Aufziehen von Reifen auf Felgen hingegen erfordert spezialisierte Maschinen und Erfahrung im Umgang mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) und Auswuchttechnik. Daher sollte dieser Arbeitsschritt immer einem Fachbetrieb überlassen werden.
Vor einer erneuten Montage ist eine gründliche Prüfung der alten Felgen auf ihren technischen Zustand unerlässlich. Besonderes Augenmerk gilt Rissen, Verformungen oder Korrosionsspuren - insbesondere im Bereich des Felgenhorns. Schon kleine Schäden können die Sicherheit beeinträchtigen oder zu einem Luftverlust der Reifen führen. Sind die Felgen jedoch strukturell einwandfrei und frei von Beschädigungen, steht einer Weiterverwendung nichts im Weg. Besonders bei gepflegten Rädern, etwa durch regelmäßige Reifenpflege mit Pflegemitteln oder Hausmitteln, lohnt sich ein genauer Blick, um unnötige Neuanschaffungen zu vermeiden.
Der ADAC empfiehlt, Reifen bis spätestens zehn Jahre nach ihrer Herstellung zu ersetzen, unabhängig davon, ob sie genutzt wurden oder nicht. Ab einem Alter von sechs Jahren sollte der Reifen regelmäßig auf Alterungserscheinungen wie Risse oder Verhärtungen überprüft werden. Das Alter eines jeden Reifens lässt sich ganz einfach an der DOT-Nummer ablesen. Eine regelmäßige Kontrolle und Reifenpflege, etwa mit geeigneten Reifenpflegeprodukten, kann helfen, die Materialeigenschaften zu erhalten.
Um sicherzustellen, dass es sich bei einem Reifen um ein einwandfreies Produkt handelt, lohnt sich eine genaue Sichtprüfung. Ein unbeschädigter Reifen weist keine äußeren Mängel oder Unregelmäßigkeiten auf. Besondere Aufmerksamkeit gilt typischen Problemzonen: Risse entstehen häufig in den Seitenwänden, insbesondere durch Alterung oder falschen Reifendruck. Beulen deuten oft auf eine beschädigte Karkasse hin und treten meist ebenfalls an der Flanke auf. Auch in der Lauffläche können Fremdkörper wie Nägel oder Glassplitter zu Beschädigungen führen. Solche Mängel beeinträchtigen die strukturelle Stabilität des Reifens und erhöhen das Unfallrisiko. Eine sorgfältige Sichtkontrolle vor jeder Montage oder Lagerung ist daher unerlässlich.
Ob ein alter Reifen noch weiterverwendet werden kann, hängt maßgeblich von seinem Zustand ab. Grundsätzlich gilt: Reifen, die älter als acht Jahre alt sind, sollten besonders kritisch geprüft werden, selbst wenn sie äußerlich noch gut aussehen. Zeigen sich Porosität, Risse oder ist das Profil stark abgefahren, gehört der Reifen aus Sicherheitsgründen fachgerecht entsorgt. Anders sieht es bei gut erhaltenen Exemplaren aus. Ist der Reifen jünger als 10 Jahre, das Profil ausreichend tief und keine Schäden erkennbar, kann sich ein Weiterverkauf lohnen. Wichtig dabei ist eine ehrliche Bewertung von Alter, Zustand und Laufleistung. Gut gepflegte Reifen können so eine zweite Runde drehen.